Pulverhorn
Ein Pulverhorn – aber was für eines!
Wie führte ein Schütze vor dem allgemeinen Durchbruch der kompakten Messingpatrone das Schiesspulver mit sich? Entweder wurde das Pulver bereits portioniert und abgepackt in einem Papierröhrchen oder Fläschchen oder aber in einem Pulverhorn mitgenommen. Die Verwendung von Schwarzpulver war nicht ohne Risiko, beim Umgang musste immer beachtet werden, dieses von jeglicher Zündquelle ferngehalten werden, um ein vorzeitiges abbrennen zu vermeiden. Pulverhörner in verschiedensten Formen und aus diversen Materialien sind nichts Ungewöhnliches, die heutige Depotperle jedoch schon. Denn dieses Behältnis wurde aus dem Horn eines Steinbocks geschaffen und weist die stolze Länge von 75 Zentimeter auf. Neben den zum Teil verzierten Pulverhornmodellen aus gepresstem Kuhhorn im Depot des Zeughauses sticht dieses Objekt geradezu heraus.
Das Steinbockpulverhorn stammt aus der Mitte des 18. Jahrhunderts. Es ist mit einem Tragriemen aus Leder ausgestattet und weist verzierte Messingbeschläge auf. Die Machart des Horns inklusive der grossen Räumnadel für das Zündloch der Kanone weisst auf den Gebrauch als Prestige Objekt bei der Artillerie hin. Gut vorstellbar, dass ein solch schönes Stück für besondere Anlässe wie etwa für den Ehrensalut benutzt worden ist.