Porträts
Vom Eingangsdokument zum Sammlungsobjekt
Bisweilen geschieht es, dass interessante Dinge bereits in der Sammlung weilen und dennoch übersehen werden. So erging es den Depotperlen des Monats Oktober: zwei Porträtaufnahmen. Erst kürzlich erhielten sie eine Inventarnummer und vollzogen so die Metamorphose zum Sammlungsobjekt. Bis dahin waren sie «nur» Begleitdokumente zum Eingang zweier Uniformen, wie der Stempel der Rückseite der einen Fotografie illustriert.
In beiden Fällen war es jeweils die Witwe, welche Uniform und Säbel ihres verstorbenen Gatten in den 1920ern ins Museum Alte Zeughaus brachte. Dabei übergaben sie auch die handlichen Porträts, die im Eingangsbuch an entsprechender Stelle unerwähnt blieben. In der zweiten Hälfte des 19. Jh. waren solche auf Karton aufgezogen Albuminpapierabzüge sehr populär; sei es im Kleinformat carte de visite, wie auch als fein verzierte Kabinettkarte. In beiden Fällen sind es Atelieraufnahmen.